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Nachrichten aus dem Bereich Berufsbildung
27.05.2014
Weiterbildung ist die Grundlage für berufliche Handlungskompetenz
53 Absolventen wurden vom Bildungszentrum Biberach feierlich verabschiedet
Die feierliche Verabschiedung der Fortbildungskurse 2014 fand am 16. Mai 2014 im Zimmerer Ausbildungs Zentrum und Kompetenz Zentrum Holzbau & Ausbau Biberach statt. 53 Teilnehmer in den Kursen Zimmerer für Restaurierungsarbeiten, Vorarbeiter und Geprüfter Polier haben die Prüfungen zum Teil mit herausragenden Ergebnissen bestanden und bekamen ihre Zeugnisse und Urkunden.
Der Vorsitzende des Berufsförderungsvereins von Holzbau Baden-Württemberg, Karlheinz Schmid, betonte besonders die Chancen, die eine Weiterbildungsmaßnahme mit sich bringe. „Denn Weiterbildung ist die Grundlage für berufliche Handlungskompetenz sowie Voraussetzung für eine Führungskraft.“ Schmid ermutigte die Absolventen, die gewonnenen Fähigkeiten rasch einzusetzen und sich nicht auf den Lorbeeren auszuruhen. Er zitierte Johann Wolfgang von Goethe: „Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun.“
Gesamtleiter Thomas Rothfuß ging auf den aus der demographischen Entwicklung resultierenden „Fachkräftemangel“ ein, der auch viele Betriebe beschäftigt. Die Ausbildungsbereitschaft erhalten bzw. ausbauen, den Mitarbeiterstand halten bzw. leicht erhöhen und die Qualifizierung der eigenen Mitarbeitern bzw. die Installation einer zweiten Führungsebene im Betrieb mit eigenen Fachkräften sind daher Maßnahmen, die in vielen Betrieben stattfinden. Laut Rothfuß können die Herausforderungen der Zukunft nur mit interdisziplinär qualifiziertem Personal realisiert werden. „Hierbei spielt die Aus-, Fort- und Weiterbildung weiterhin eine zentrale Rolle. Neben der Fachkompetenz werden auch die sogenannten Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Kundenorientierung, Personal- und Sozialkompetenz zunehmend an Bedeutung gewinnen“, so Rothfuß.
Der Vorsitzende des Verbandes der Restauratoren im Zimmererhandwerk e.V., Jürgen Lauffer, stellte fest, dass „hier in Biberach Weiterbildungskonzepte erfolgreich umgesetzt werden und das Kompetenz Zentrum Holzbau & Ausbau unumstritten zu einem der besten Weiterbildungszentren für den Holzbau in Deutschland zählt, wenn nicht sogar weltweit“. Er gratulierte allen Absolventen, dass sie den richtigen Weg in eine erfolgreiche Zukunft gewählt hätten, denn bereits bei den „Vorarbeitern trennt sich die Spreu vom Weizen“. Natürlich würden auch die Poliere ihren Platz im Betrieb finden. Sie hätten mit der Fortbildung den Grundstein für die nächste Fortbildung zum Zimmermeister gelegt und müssten zukünftig in der Baustellenleitung noch mehr denn je die Sicherheit am Bau gewährleisten. In Anlehnung an Benjamin Franklin sagte Lauffer: „Eine Investition in Wissen bringt die meisten Zinsen.“
Maximilian Schneider, Leiter Fort- und Weiterbildung, informierte die Gäste, dass in diesem Jahr die Polierprüfung erstmals nach der neuen Prüfungsordnung durchgeführt wurde, die vom Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie sowie von der Industriegewerkschaft Bauen - Agrar – Umwelt ausgearbeitet wurde. Er unterstrich die Veränderungen und hob besonders den Prüfungsteil „Baubetrieb“ hervor, indem die Teilnehmer ein Projekt aus der Praxis dokumentieren und präsentieren mussten. Das umfasse auch die Organisation der Baustelleneinrichtung und ginge bis zur Abrechnung.
Seit 2012 gibt es diese gemeinsame Aufstiegsfortbildung in der Bauwirtschaft. Die Qualifikation der einzelnen Stufen Vorarbeiter, Werkpolier und Geprüfter Polier sind inhaltlich aufeinander abgestimmt. Die Prüfungsteile Baubetrieb, Bautechnik sowie Mitarbeiterführung und Personalmanagement sind auf jeder Stufe unterschiedlich stark ausgeprägt und bilden in der Gesamtheit das neue System der Aufstiegsfortbildung in der Bauwirtschaft.
Zum Schluss würdigte Thomas Rothfuß nochmals die hohe Lernbereitschaft der äußerst motivierten Kursteilnehmer und sprach lobende Worte für die geleistete Arbeit aller Referenten sowie sämtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus.