Aktuelle Nachrichten aus dem Bereich Berufsbildung

08.09.2016

Unbedingtes Ja zum Erhalt des Meisterbriefs!

Kurz vorgestellt: Peter Hellmuth, neuer Vorsitzender des Holzbau Deutschland Ausschusses Berufsbildung

Mit den Themen rund um die Berufsbildung ist Peter Hellmuth bestens vertraut. Er sei, wie er sagt, „genetisch“ vorbelastet. Sein Vater Heinz Hellmuth war viele Jahre Vorsitzender des Hessischen Landesverbandes und darüber hinaus stellvertretender Vorsitzender von Holzbau Deutschland. Nun hat der Sohn den Vorsitz des Berufsbildungsausschusses von Holzbau Deutschland übernommen.

Auch der Vater engagierte sich in seinen Funktionen in bildungspolitischen Themen. Auf Initiative seines Vaters erschien im Jahr 1998 die erste Auflage der Schrift „Schiften nach der Flächenmethode“ und sein Vater war es auch, der Anfang der 90er Jahre die Idee hatte, einen europäischen Berufswettbewerb zu initiieren. 1994 fand dann die erste Zimmerer-Europameisterschaft in Nürnberg statt.

„Du bist im Thema, das kannst eigentlich nur Du machen, Peter“

Beste Voraussetzung also auch für den Sohn Peter Hellmuth, sich als Vorsitzender des  Berufsbildungsausschusses um die aktuellen bildungspolitischen Themen zu kümmern. „Obwohl“, wie er betont, „es mich eigentlich nie zu dieser Funktion gedrängt hat“. Er sei halt von den Kollegen da „hinein geschubst“ worden. Als Karl Hoffmeister aus dem Niedersächsischen Lamspringe nach zwölf Jahren nicht mehr als Vorsitzender zur Verfügung stand, hätten ihm die Kollegen gesagt, „Du bist im Thema, das kannst eigentlich nur Du machen, Peter“. Die Aus- und Weiterbildung im Zimmererhandwerk liegt Peter Hellmuth schon immer besonders am Herzen. Seit dem Jahr 2000 sitzt er für Holzbau Deutschland im Berufsbildungsausschuss des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes. Er ist Mitglied beim Meisterprüfungsausschuss und hat bei der Erstellung der Mustermeisterprüfungsaufgaben mitgearbeitet. Damit zeichnet sich Peter Hellmuth nicht nur aufgrund seiner Kompetenz für den Vorsitz aus, auch durch seine Nähe zum Ausbildungszentrum Bubiza Kassel lassen sich die Themen rund um Aus- und Fortbildung ideal überregional bündeln.

Junge Menschen für das Zimmererhandwerk begeistern und gewinnen!

„Unsere Zukunft hängt entscheidend davon ab, unseren Nachwuchs gut zu qualifizieren,“ so  Peter Hellmuth. Und so sieht er es auch als eine der größten Herausforderungen an, junge Menschen für das Zimmererhandwerk zu begeistern, zu gewinnen und sie zur Ausbildung zu führen. „Dabei“, so Hellmuth, „könnte es für uns durchaus interessant sein uns auch um junge Menschen zu bemühen, die auch mal etwas schwächere Leistungen in der Schule gezeigt haben. Wichtig ist es doch, dass sie vor allem handwerkliches Geschick haben, das wir in unserer Ausbildung dann weiter fördern. Außerdem brauchen wir ja nicht nur Häuptlinge sondern auch Indianer. Was wir aber unbedingt brauchen ist mehr Praxis in der Ausbildung. Viele junge Gesellen gehen, kurz nachdem sie ausgelernt haben, auf die Meisterschule“. Früher sei es so gewesen, dass die jungen Gesellen noch drei Jahre Berufspraxis nachweisen mussten. In der Gesellenzeit habe sich dann das während der Ausbildung erworbene Wissen verfestigt. Heute fehle vielen Zimmerern, die gleich nach der Gesellenprüfung die Meisterschule absolvieren, ganz einfach wertvolle Berufserfahrung.

Unbedingtes Ja zum Erhalt des Meisterbriefs!

„Der Erhalt des Meisterbriefs ist ganz wichtig“, betont Peter Hellmuth. „Einmal, um die Qualität für den Bauherren sicherzustellen, zum anderen aber auch, um eine gute und qualifizierte Ausbildung sicherzustellen“. Der Zimmerermeister sei in einigen Bundesländern bauvorlageberechtigt und trage damit auch eine besondere Verantwortung. „Unser duales Ausbildungssystem, auf das viele Nationen mit Neid blicken, stellt sicher, dass das für einen Hausbau notwendige konstruktive, statische und bauphysikalische Wissen und die Fähigkeiten dazu gelehrt werden“. Im Zusammenhang mit dem Erhalt des Meisterbriefes begrüßte auch der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes Felix Paklepp die Forderung der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU (MIT) nach einer Wiedereinführung der Meisterpflicht.

„Keiner kann etwas alleine reißen: Den Teamgeist, der in der Zimmerer

Nationalmannschaft gelebt wird, braucht man auch später in unserem Beruf“.
Der Zimmerer-Nationalmannschaft wünscht er für die kommende Europameisterschaft viel Glück. „Auf jeden Fall“, so Peter Hellmuth, „werden unsere Jungs ganz vorne mitmischen. Ich werde richtig mit der Mannschaft mitfiebern. Ich habe den Teamgeist und den Mannschaftscharakter der Nationalmannschaft miterlebt. Es ist einfach schön zu sehen, wie die Jungs gemeinsam trainieren und sich auf die Wettbewerbe vorbereiten und dabei auch noch Spaß haben“. Diesen Teamgeist brauche man auch später im Beruf, denn einer allein kann es nicht reißen. Dieser Teamgeist sei auch seinem Vater wichtig gewesen. Daher habe sich dieser auch dafür eingesetzt, dass bei der Europameisterschaft drei Kandidaten pro Land als Mannschaft an den Start gehen und es dann eine Einzel- und eine Mannschaftswertung gebe. Im Gegensatz dazu könne bei der WM nur ein Teilnehmer pro Land antreten. „Unsere Nationalmannschaft ist auf jeden Fall für die Europameisterschaft gut aufgestellt. Klar ist aber auch, dass die anderen Länder sich auch entsprechend gut vorbereitet haben. Wichtig ist es daher, dass wir der Nationalmannschaft kontinuierlich gut ausgebildeten Nachwuchs zuführen“. In seiner Amtszeit will Peter Hellmuth sich dafür einsetzen, dass noch mehr junge Leute für die Leistungswettbewerbe in den Kammerbezirken zur Teilnahme motiviert werden. Das sei zwar Aufgabe der Kammerbezirke, aber es sei schade, dass „viele gut ausgebildete Jungs“ nichts von den Wettbewerben in den Handwerkskammern mitbekommen.

Kurze Darstellung des Werdegangs

Peter Hellmuth wurde 1961 in Kassel geboren. Seine Lehre als Zimmerer begann er 1978, die er 1981 beendete. 1986 ging er dann auf die Meisterschule und 1988 legte er die Prüfung zum geprüften Restaurator ab. Seitdem arbeitet er im elterlichen Unternehmen, das es schon seit 1900 gibt. Im Jahr 2000, als sein Vater 65 wurde, übernahm er das Unternehmen vollständig.

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