Presseinformation

20.12.2018

Weihnachtsgruß von Peter Aicher, Vorsitzender von Holzbau Deutschland

Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren, ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest wünsche ich Ihnen und Ihren Familien sowie alles Gute für das neue Jahr 2019. Nach einem guten Holzbaujahr können wir uns ein paar erholsame Tage gönnen und dann mit neuer Kraft ins neue Jahr starten.

Peter Aicher Vorsitzender von Holzbau Deutschland, Foto ©Holzbau Deutschland

Steigerung der Holzbauquote
Der Holzbau hat sich in den letzten Jahren rasant verändert. Bereits im Jahr 2017 konnte die Holzbauquote in Deutschland auf 17,7 % gesteigert werden. Es ist erfreulicherweise davon auszugehen, dass im Zimmerer- und Holzbaugewerbe auch im Jahr 2018 gemäß unserer Prognose der Umsatz um 3,5 % gesteigert werden konnte.

Klimaschutz durch Holzbau

Sicherlich sind für uns wenig Frost und Schnee, warme Witterung sowie wenig Regen auf unseren Baustellen ideale Arbeitsbedingungen. Trotzdem hat der lange heiße und extrem trockene Sommer in Deutschland dieses Jahr neue Herausforderungen an die Natur und uns Menschen gestellt. Wir Zimmerer haben mit unserer Bauweise aber schon seit über zwei Jahrzenten eine Lösung für den Klimaschutz. Wir leisten dazu unseren gesellschaftlichen Beitrag und können auf die drängenden Fragen für die Zukunft unseren Kindern Antworten geben. Unsere Holzbauten sind energieeffizient und minimieren damit die CO2-Emissionen. Wir verwenden Holz und Holzprodukte aus nachhaltiger Waldwirtschaft und binden CO2 über Jahrzehnte. Wir machen uns Gedanken, wie wir noch ressourceneffizienter mit unserem nachwachsenden Rohstoff Holz zukünftig umgehen.

Innovation, Forschung und Entwicklung im Holzbau

Trotz unserer rasanten Entwicklung vom seinerzeit klassischen Dachstuhl zum Holzbau im Passivhausstandard, müssen wir gemeinsam unsere Holzbauweise weiterentwickeln. Wie seinerzeit mit dem Holzrahmenbaukatalog ist eine der wesentlichen Grundlagen Forschung und Entwicklung im Holzbau.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, Sie als Innungsbetrieb leisten hier die maßgebliche Investition für die Zukunft unseres Zimmererhandwerks! Sie finanzieren mit Ihrem Beitrag federführend die Projekte für Innovation, Forschung und Entwicklung sowie der Normung im Holzbau. Großen Dank richte ich dabei an unsere Kollegen, die ihre Erfahrung und ihr Wissen aus der Praxis ehrenamtlich zu diesen Projekten beitragen.

„ABSICHERN STATT ABSTÜRZEN“

Das Jahr 2018 startete bereits erfolgreich mit unserer Fachmesse DACH + HOLZ im Februar in Köln. Im Mittelpunkt dieser Messe stand die Arbeitssicherheit als eines der wichtigsten Themen der letzten Jahre im Zimmererhandwerk. Gemeinsam mit der Bauberufsgenossenschaft (BG BAU) konnten die neuesten technischen Arbeitsschutzmittel, vorrangig zur Sicherung unserer Mitarbeiter gegen Absturz, gezeigt werden. Hier haben sich in den zwei Vorjahren einige unserer Kollegen ehrenamtlich am runden Tisch „WIR ZIMMERN SICHER!“ engagiert. Auf Musterbaustellen wurden Maßnahmen zur Absturzsicherung praxisnah erprobt und weiterentwickelt. Die mehr als 45.000 Besucher konnten an den vier Messetagen am Dachstuhl, des extra dafür errichteten Holzgebäudes, die leichte Podestleiter, die Personensicherung am lastfreien Kran, die kleinformatigen Schutznetze und die persönliche Schutzausrüstung an der „Lifeline“ mit dem Höhensicherungsgerät bei kurzen Absturzhöhen testen. Gegen Ende des Jahres hat sich gezeigt, dass sich die Bemühungen der letzten Jahre mit unserer Präventionskampagne „ABSICHERN STATT ABSTÜRZEN – mehr Sicherheit im Holzbau“ und dem „Partnercheck“ gelohnt haben. Erste Auswertungen des Jahres 2017 zeigen, dass das Unfallgeschehen im Zimmererhandwerk rückläufig ist. Um diesen positiven Trend fortzusetzen, dürfen wir nun zum Schutz unserer Mitarbeiter nicht lockerlassen und müssen die Prävention weiter in den Mittelpunkt unserer Arbeitsabläufe stellen.

Digitalisierung im Holzbau
Gerade der Holzbau hat sich in den letzten vier Jahren rasant verändert. Die Zukunft des Handwerks generell wird in der Digitalisierung liegen. Auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels werden wir dabei im Zimmererhandwerk noch mehr auf den Bereich der Arbeitsvorbereitung, Vorfertigung und Logistik unseren Fokus richten. Durch Automatisierung in vielen Bereichen haben wir im Zimmererhandwerk gegenüber anderen Handwerken im Baugewerbe lange Erfahrung, die uns bei der Weiterentwicklung von komplexen Arbeitsprozessen sehr dienlich ist. Die Digitalisierung wird zukünftig wesentlich intensiver bereits bei der Planung von Gebäuden eine wichtige Rolle spielen. Durch optimierte durchgängige Planungen werden sich die Abläufe beim Bauen signifikant verändern. Hier besteht die große Chance für uns, diesen Prozess für den Holzbau entscheidend mitzugestalten. Die Planung und Ausführung wird in der Zukunft noch enger miteinander verbunden sein. Die Vorfertigung von Holzbauelementen wird noch mehr Bedeutung für unsere Arbeitsprozesse in den Betrieben und auf den Baustellen mit sich bringen. Die Vorfertigung von auch kleineren Holzkonstruktionen hat zwei entscheidende Vorteile. Wir erhöhen die Arbeitssicherheit unserer Mitarbeiter und gleichzeitig die Qualität der Ausführung. Auch wenn wir Zimmerer im Bauhandwerk die höchste Ausbildungsquote aufweisen, müssen wir vor dem demografischen Hintergrund auch auf den Fachkräftemangel reagieren. Die Digitalisierung in Verbindung mit der Vorfertigung hilft uns, den Holzbau mit qualifiziertem Personal zu steigern und effizienter umzusetzen.


Chancen für das Zimmererhandwerk im Wohnungsbau
Vor dem Hintergrund der Wohnraumknappheit zieht der Wohnungsbau deutlich an. Hier liegen große Chancen im Holzbau. Dabei geht es nicht nur um mehrgeschossige Gebäude bis über die Hochhausgrenze hinaus. Ein großes Potential liegt in der innerstädtischen Verdichtung. Bei Aufstockungen hat gerade der Holzbau große Vorteile. Hiervon profitieren unsere 80 % der Zimmereibetriebe, die weniger als zehn Mitarbeiter beschäftigen. Da aber diese Aufstockungen in den höheren Gebäudeklassen liegen, haben wir uns in unserer Berufsorganisation in den letzten Jahren intensiv dafür eingesetzt, dass für Holz gegenüber anderen Baumaterialien Chancengleichheit besteht. Daher hat Holzbau Deutschland gemeinsam mit allen Landesverbänden intensiv daran gearbeitet, dass in den Landesbauordnungen der Bundesländer für die Verwendung von Holz und Holzprodukten Wettbewerbsgleichheit in den höheren Gebäudeklassen besteht.
Gerade beim Bereich der Technik im Holzbau haben wir diverse Projekte initiiert und finanziert, um den Anforderungen an den Brandschutz und auch Schallschutz bei mehrgeschossigen Bauten gerecht zu werden. Somit gelingt es uns Schritt für Schritt, die Normung und die Bauvorschriften zugunsten von mehr Holzverwendung mit zu gestalten. Hier haben alle Innungsbetriebe in der Verbandsorganisation von Holzbau Deutschland wichtige Investitionen in unsere Zukunft geleistet und damit die Zukunft für den Holzbau gesichert.

Wachstumsmarkt Holz|Bau plus

Für mehr Markt für unseren Holzbau in Deutschland sind wir als Berufsorganisation aktuell dabei, noch mehr Partner in der Wertschöpfungskette Forst und Holz federführend zu bündeln. Mit unserer Initiative „Wachstumsmarkt Holz|Bau plus“ sind wir dabei, die Organisationen in der Holzwirtschaft und Produkthersteller als Förderpartner für den Holzbau in Deutschland zu gewinnen. Zum Beispiel sind Brandversuche sehr kostspielig. Diese sind jedoch erforderlich, damit wir wirtschaftlichere Lösungen im Holzbau umsetzen können. Daher bündeln wir mit unseren Maßnahmen, um die zu finanzierenden gemeinsamen Aufgaben in der Holzbaubranche umzusetzen.

Wanderausstellung HOLZ.BAU.ARCHITEKTUR

Wichtig ist uns die Verbreitung der Akzeptanz von Holzbauweisen in der Öffentlichkeit sowie bei Architekten, Ingenieuren und Studierenden. Umso erfreulicher ist, dass der Deutsche Holzbaupreis und der Hochschulpreis Holzbau 2017 mit seinen Ergebnissen bis in das Jahr 2018 gewirkt hat. Mit Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück hat die Wanderausstellung HOLZ.BAU.ARCHITEKTUR die Erwartungen weit übertroffen. Derzeit läuft die Auslobung des Deutschen Holzbaupreises und Hochschulpreis 2019. Die Auslobungen können Sie einsehen unter www.deutscher-holzbaupreis.de und www.hochschulpreis-holzbau.de. Nach der Preisverleihung im Mai 2019 auf der Messe LIGNA in Hannover werden dann die neuesten Wettbewerbsergebnisse mit der Wanderausstellung verbreitet. Nutzen Sie die Gelegenheit und buchen Sie das Ausstellungssystem und organisieren Sie eine Veranstaltung in Ihrer Region zum Thema Holzbau.

Bauteilkatalog „dataholz.eu“
Um Architekten und Ingenieure besser in den Planungsprozess des Holzbaus einzubinden und über die Anwendungsmöglichkeiten von Holzbaukonstruktionen zu informieren, haben wir uns maßgeblich finanziell an dem digitalen Bauteilkatalog im Internet „www.dataholz.eu“ beteiligt.

Fairer Wettbewerb
Mit all diesen Maßnahmen und Investitionen entwickeln wir den Holzbau gemeinsam weiter und sichern damit die Zukunft unserer familiengeführten Betriebe. Die positive Entwicklung des Holzbaus ist spürbar. Dies zeigt sich auch daran, dass andere marktbegleitende Materialien unfair und unsachlich versuchen, den Werkstoff Holz zu diskreditieren. Solche Äußerungen veranlassen uns Zimmerer und Holzbauer selbstverständlich, sachlich zu bleiben. Wir stellen uns dem Wettbewerb seit eh und je und werden weiterhin alle unsere Aussagen und Antworten auf Fakten stützen.

Zimmerer-Nationalmannschaft
Unsere besten Botschafter für unseren Berufsstand, vor allem für unseren Nachwuchs, haben wir mit der Zimmerer-Nationalmannschaft als Repräsentanten in der Öffentlichkeit geschaffen. Mit Stolz konnte ich, in meiner Funktion als Präsident unseres europäischen Holzbauverbandes Timber Construction Europe, im Oktober dieses Jahres in Luxemburg verkünden, dass unsere Zimmerer-Nationalmannschaft mit den Athleten Alexander Bruns, Lukas Nafz und Marcel Renz das dritte Mal in Folge Europameister geworden ist. Ich bin überzeugt davon, dass dies auch maßgeblich dazu beiträgt, junge Leute zu motivieren, den Beruf des Zimmerers zu ergreifen. Die Zahlen in unserer Ausbildungsquote sprechen hier ein deutliches Wort.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, im nächsten Jahr sehe ich die Entwicklung unserer Branche sehr positiv. Gemeinsam mit Ihnen als Innungsbetrieb, den Landesverbänden und Holzbau Deutschland auf Bundesebene sowie auch mit unserem starken europäischen Holzbauverband „Timber Construction Europe“ werden wir intensiv an der Holzverwendung im Zimmerer- und Holzbaugewerbe zukunftsweisend weiterarbeiten. Ich wünsche Ihnen im Namen meiner Vorstandskollegen und dem Team in der Geschäftsstelle von Holzbau Deutschland in Berlin und Ihren Betrieben im Zimmerer- und Holzbaugewerbe ein erfolgreiches Jahr 2019. Für mich persönlich ist es eine riesen Ehre, diesem Verband vorstehen zu dürfen. Wir bewegen in Teamarbeit von Haupt- und Ehrenamt Gewaltiges. Besonders möchte ich mich an dieser Stelle beim Vorstand von Holzbau Deutschland inklusive der Vizepräsidenten Karl Hoffmeister und Josef Schlosser, der gesamten Geschäftsstelle in Berlin mit dem Geschäftsführer Rainer Kabelitz-Ciré und bei den einzelnen Landesverbänden von Nord nach Süd und von Ost nach West herzlich bedanken. Da macht es so richtig Spaß, Verbandsarbeit zu leisten, weil wir alle dieselben Ziele identifiziert haben und auch kennen. Lasst uns gemeinsam diese Ziele auch im nächsten Jahr umsetzen.
Fröhliche Weihnachten und ein gutes, gesundes neues Jahr!

Herzlichst Ihr Peter Aicher
Vorsitzender von Holzbau Deutschland



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