Presseinformation

03.10.2025

Barcamp Holzbau schafft Raum für kreativen Austausch

Die Themen des 3. Barcamps am 24. September 2025 im KOMZET BAU Bühl

Am 24. September 2025 fand das 3. Barcamp Holzbau statt. Dieses Mal im Bildungszentrum KOMZET BAU in Bühl. Das Barcamp hat sich erneut als lebendige Plattform für den offenen und praxisnahen Austausch zwischen Zimmerern, Holzbauunternehmern, Produktherstellern und Auszubildenden bewährt. Das Format des Barcamps lebt von seiner Spontanität: Statt eines zuvor festgelegten Programms bestimmen die Teilnehmenden gemeinsam, welche Themen diskutiert werden. In entspannter Atmosphäre konnten alle ihre eigenen Fragen und Erfahrungen einbringen und von den Impulsen der anderen profitieren.

Barcamp Holzbau 2025, © Holzbau Deutschland, Rolando Laube

Besonders auffällig war die positive und gelöste Stimmung während des Barcamps. Das Umfeld eines Ausbildungszentrums trug dazu bei, dass sich die Teilnehmenden sichtlich wohlfühlten und offen miteinander ins Gespräch kamen. Die engagierte Beteiligung junger Auszubildender bereicherte die Veranstaltung spürbar. Sie brachten nicht nur eigene Themen ein, sondern beteiligten sich zugleich aktiv mit frischen Ideen und Anregungen an den Diskussionen.

Fachkräfte im Unternehmen halten, aber wie?

Eine Session beschäftigte sich mit der Frage, wie Betriebe ihre Fachkräfte langfristig halten können. Hier zeigte sich, dass klassische Lösungen der Industrie wie betriebliche Altersteilzeit oder Anreize zur Rente für die meist kleineren Zimmereibetriebe wenig praktikabel sind.

Stattdessen ging es darum, Lösungen zu finden, die sich am Alltag kleinerer Unternehmen orientieren. Die Idee, Paten einzusetzen, die Auszubildende und Junggesellen begleiten, wurde ebenso diskutiert wie flexible Arbeitszeitmodelle, die den Anforderungen eines modernen Familienlebens gerecht werden. Besonders spannend war der Vorschlag, den Zimmererberufs als Story zu erzählen, die junge Menschen emotional bindet und stolz auf ihren Beruf macht. Als Grundlage diente der Ansatz, dass der Zimmererberuf sowohl der digitalste als auch einer der traditionsreichsten unter den Bauberufen ist.  

Nachwuchsförderung beginnt im Kindergarten

Beim Thema Ausbildung, bei dem sich maßgeblich Ausbilder und Auszubildende austauschten, zeigte sich, dass die Nachwuchsgewinnung bereits im Kindergarten beginnt. Gemeinsame Projekte zwischen Betrieben und Kitas, eine stärkere Präsenz in Schulen und fest verankerte Praktika könnten mehr junge Menschen für das Handwerk begeistern und ihnen den Zugang zu erleichtern. Engagierte Lehrkräfte spielen dabei eine Schlüsselrolle und sollten als Vermittler gezielt unterstützt werden. Für junge Menschen, die sich für das Handwerk interessieren, sollten Ferienjobs angeboten werden. Der Jugendarbeitsschutz stellt hier oft eine Hürde dar.

Digitalisierung verändert Ausbildung und Praxis

In der Session „Digitale Tools für Bildung und Baustelle“ wurde die Weiterentwicklung der kursm.app, einer Plattform für die Organisation von Ausbildungsinhalten vorgestellt. Neu hinzugekommen sind webXR-Funktionen: Mit Augmented Reality können CAD-Modelle direkt in die Werkstatt oder auf die Baustelle projiziert werden, was sowohl der Eigenkontrolle als auch dem grundsätzlichen Verständnis von Aufriss-Zeichnungen dient.

Auch das Thema Künstliche Intelligenz beschäftigte die Teilnehmer intensiv. Vorgestellt und besprochen wurden, KI-Technologien rund um den Holzbau oder auch KI-Tools, die im Alltag unterstützen können.

Weiterbildungsthemen: Nachhaltigkeit und neue Baustoffe im Fokus

Im Bereich Weiterbildung stand das Thema Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Der Umgang mit knappen Ressourcen, Mülltrennung auf Baustellen und der sachgerechtn Umgang mit Gefahrstoffen und Altlasten wurde als dringliches Weiterbildungsthema formuliert.

In der Session Lehmbau der Zukunft wurden die besonderen Eigenschaften dieses traditionellen Baustoffs beleuchtet, der als idealer Partner für das Bauen mit Holz gilt. Gleichzeitig wurden aber auch Herausforderungen thematisiert, die sich aus teilweise fehlenden Standards und Normen ergeben.

Die Session zur Einblasdämmung konzentrierte sich auf den praktischen Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmern. Diskutiert wurden verschiedene Materialien, deren Vor- und Nachteile sowie Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und Verbesserung von Maschinen- und Materialtechnik.

Digitales Aufmaß von Dächern – Prozessoptimierung im Handwerk

In dieser Session wurde ein Programm vorgestellt, das Dachvermessungen mithilfe von Überflugdaten ermöglicht. Dabei wurden auch Erfahrungen zum Gebäudeaufmaß mittels Drohnenüberflügen ausgetauscht. Im Austausch wurde deutlich, wie digitale Aufmaßverfahren Prozesse optimieren, die Datensicherheit erhöhen und Zeit sowie Kosten sparen können. Zugleich zeigte sich, dass die Betriebe beim Einsatz dieser Technologien unterschiedlich weit sind. Der offene Erfahrungsaustausch war daher besonders wertvoll.
Erfolgreiche Plattform für Vernetzung

Die Kombination aus spontanen Diskussionen, praxisnahen Tipps und der Möglichkeit zum direkten Erfahrungsaustausch schafft einen Mehrwert, den klassische Konferenzen oder Online-Webinare nicht bieten können. Beim Barcamp Holzbau gingen die Teilnehmer nicht nur mit neuen Erkenntnissen nach Hause, sondern knüpften auch wertvolle Kontakte.



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Ansprechpartner Kommunikation

Rolando Laube
Telefon +49 (0) 30 20314-534
E-Mail: laube(at)fg-holzbau.de

Sibylle Zeuch
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E-Mail: zeuch(at)fg-holzbau.de