Nachrichten aus dem Bereich Technik

21.07.2020

Forschungsprojekt „Psychoakustisch determinierte Schallschutzklassen für den Holzbau“ gestartet

Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP erarbeitet das Holzbau Deutschland Institut ein Schallschutz-Klassifikationssystem, das eine Beurteilungsskala für die akustische Qualität von Holzhäusern definiert.

© istock/Alisa Potapovich_Laube/ZDB

Auf Basis der Hörwahrnehmung soll ein Bewertungsmaßstab für die Praxis abgeleitet werden, der eine eindeutige Einstufung von Holzbau-Deckenkonstruktionen in Holzhäusern hinsichtlich ihrer Schallschutzwirkung ermöglicht. Existierende Schallschutzkennwerte werden dafür in einen leicht verständlichen und einfach kommunizierbaren Erwartungswert übersetzt. Ein solches Verfahren macht den Trittschallschutz für Laien verständlich und bildet die Lebensrealität der Bewohner deutlich besser ab. 

Da das Schallschutz-Klassifikationssystem eine Prognose bezüglich der zu erwartenden Zufriedenheit beziehungsweise Unzufriedenheit der BewohnerInnen ermöglicht, soll es helfen, frühzeitig Auseinandersetzungen zwischen Bauherren und Bauschaffenden vorzubeugen. Gefördert wird das Vorhaben von der Fachagentur nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) im Rahmen des „Waldklimafonds“-Programms. Start des Forschungsprojekts war der 1. Juni 2020. Es läuft noch bis zum 31. Oktober 2021.

Die üblichen Konstruktionslösungen im Holzbau sind vielfältig. Durch das Projekt wird für die bauausführenden Unternehmen die wichtige Voraussetzung geschaffen, das entsprechend große Spektrum an Schallschutzkennwerten mittels einer feingliedrigen Einstufung in verschiedene Qualitätsklassen einzuordnen. Diese Qualitätsstufen werden durch Messungen in zahlreichen Holzhäusern mit unterschiedlichen Deckenaufbauten, mittels Befragungen der BewohnerInnen und Probandenversuchen in Laboren des Fraunhofer IBP ausgearbeitet. Das interdisziplinäre Team aus den Fachrichtungen der Ingenieursdisziplinen sowie aus Psychologie und Soziologie forscht dabei in enger Abstimmung mit einem erweiterten Projektteam aus Verbänden und der Industrie.

Mit dem psychoakustischen Schallschutz-Klassifikationssystem wird ein wirkungsvolles Instrument entwickelt, das maßgeblich zur Ausräumung von Vorbehalten und Hemmnissen im Vorfeld einer Investitionsentscheidung beiträgt. Ein wesentliches Element ist daher auch die Erarbeitung eines Leitfadens, der planende und ausführende Unternehmen dabei unterstützt, die Qualität des baulichen Schallschutzes unter Berücksichtigung der akustischen Besonderheiten fachgerecht auszuarbeiten und herzustellen.

Das Projekt soll die Akzeptanz gegenüber der Holzbauweise steigern sowie zu deren qualitativem Wachstum beitragen. Darüber hinaus stärkt es das Bewusstsein für die mit einer Holzverwendung verbundenen Vorteile (Nachhaltige Rohstoffnutzung, Ressourceneffizienz, Energieeffizienz, Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft).



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