Innungs- und Verbandsarbeit erfolgreich gestalten

Das Zusammentreffen der Obermeister des Zimmererhandwerks aus ganz Deutschland fand in diesem Jahr als kompakte Veranstaltung in Form eines Obermeistertreffs am Abend des zweiten Messetages der DACH+HOLZ International am 1. Februar 2012 in Echterdingen bei Stuttgart statt.

Für den Vorsitzenden von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, ist diese Veranstaltung der Ort, um die Verbandsaktivitäten zu präsentieren. Er stellte ausgewählte Projekte aus den vier Handlungsfeldern vor und verwies auf eine umfangreiche Präsentation, die die Betriebe und Innungen in der Verbandsorganisation von Holzbau Deutschland über den Mitgliederbereich „Infoline“ unter www.holzbau-deutschland.de finden.

Huth legte in seiner Rede den Schwerpunkt auf die überaus wichtige politische Interessenvertretung für den Holzbau als Teil des deutschen Baugewerbes. „Die deutsche Bauwirtschaft ist eine starke Branche und diese Stärke verschafft uns gemeinsam auch Gehör und Einflussmöglichkeiten - auch im politischen Berlin.“ Durch die Einbindung in das Baugewerbe würden alle Holzbaubetriebe Kosten bei der Unfallversicherung sparen. „Nur durch unsere Zugehörigkeit zum deutschen Baugewerbe wurden wir Zimmerer in eine günstigere Gefahrenklasse in der Unfallversicherung eingestuft!“

„Wir müssen nach außen wirken!"

„Innungsarbeit handfest gestalten“ – so war der Erfahrungsbericht von Gerrit Horn, Zimmermeister und Architekt betitelt. Horn hatte das Amt des Obermeisters der Zimmererinnung Westpfalz im Jahr 2007 übernommen und sah sich vor der Herausforderung, wie er bei rückläufigen Innungsmitgliedschaften interessante Innungsveranstaltungen durchführen kann, die „einfach Spaß machen“. Das ist ihm gelungen. Inzwischen werden die vier Innungsveranstaltungen pro Jahr gut besucht und „zwar ohne, dass wir externe Referenten einladen, denn wir sind selbst gut genug!“ Was macht Obermeister Horn anders? Es lädt seine Berufskollegen zur Diskussion ein. Aktuelle Merkblätter und neu erschienene Fachregeln sind für ihn Anlass, diese im Kollegenkreis intensiv zu besprechen. „Das bringt allen viel Spaß und bringt jedem etwas für seine tägliche Arbeit im Betrieb“, so Horn. Dazu werden auch die Nicht-Innungsbetriebe eingeladen, um sie für eine Verbandsmitgliedschaft zu gewinnen. Aber auch die Außenwirkung hat Horn in seiner Innung verbessert, denn so sein Appell an die Berufskollegen aus ganz Deutschland: „Wir müssen nach außen wirken und wir müssen auch als Innung wahrgenommen werden!“ Auszubildende hätten beispielsweise einen Carport gebaut, der im Rahmen einer Verbrauchermesse versteigert wurde. Natürlich hat die örtliche Presse über diese Aktivitäten berichtet.

"Werden Sie so oder besser bleiben Sie, wie Sie sind.“

„Seien Sie authentisch!“ Diese Empfehlung gab Michael Rossié, Sprechtrainer und Coach für Vertreter aus Politik und Wirtschaft sowie für Moderatoren von Funk und Fernsehen, den Obermeistern mit auf den Weg. Rossié berät Personen, die viel und überzeugend reden müssen, und überzeugend müssen auch die Holzbauunternehmer sein. Rossié hielt einen motivierenden, informativen und spritzigen Vortrag und gab Empfehlungen wie man sich in allen Lebenslagen, also als Mann, Familienvater und Holzbauunternehmer, verhält: authentisch. „Man braucht keine besondere Rhetorik und keine Tricks. Das Reden vorne auf der Bühne ist nichts anders als im Auditorium und in einer kleinen Gruppe. Werden Sie so oder besser bleiben Sie, wie Sie sind.“

Ehrung von Georg König

Im Rahmen des Obermeistertreffes wurde Zimmermeister Georg König als langjähriger Ehrenamtsträger mit der „Herrmann-Eckhardt-Medaille“ ausgezeichnet. Mehr Infos hier unter Presseinformationen.

Im Anschluss an den Obermeistertreff 2012 fand der Holzbau-Abend statt. Er bot in ungezwungener Atmosphäre bei Musik die Möglichkeit zum Diskutieren, Unterhalten und Kennenlernen. Der Saal samt Empore in der Filderhalle in Echterdingen war gut gefüllt.

Deutscher Obermeistertag

Mit dem Deutschen Obermeistertag informiert Holzbau Deutschland einmal im Jahr die Obermeister der Innungen, die zur Verbandsorganisation gehören. Mit der ausführlichen Information über die Aktivitäten und Projekte der Organisation wird der Informationsfluss zwischen dem Bundesverband und den Mitgliedsbetrieben aufrechterhalten. Die Obermeister und ihre Stellvertreter haben eine wichtige Mittlerfunktion übernommen. Sie geben Anregungen und Wünsche der Betriebe an den Bundesverband weiter und stellen in den Innungsveranstaltungen nach den Deutschen Obermeistertagen konkrete Projekte vor, die die Betriebe in ihrer täglichen Arbeit unterstützt.