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23.06.2015

„Was ich will, setze ich durch!"

Interview mit WM-Teilnehmer Simon Rehm zu WorldSkills 2015 in Sao Paulo

Über 1200 Teilnehmer in 50 Berufen aus 60 Ländern! Die nächste Berufsweltmeisterschaft WorldSkills 2015 im August in Sao Paulo wird der größte Wettbewerb aller Zeiten. Aus Deutschland treten 41 junge Fachkräfte unter 23 Jahren in 37 Wettbewerben an. Dazu gehört auch der Zimmerer-Europameister Simon Rehm (22) aus Weinsfeld in Bayern. Rehm tritt für die von Holzbau Deutschland getragene Zimmerer- Nationalmannschaft an, die von den Holzbau Deutschland Leistungspartnern unterstützt wird.

Sechs Wochen vor dem Abflug stellte sich Rehm einigen Fragen.

Frage: Wie fühlst Du Dich?

Rehm: Die letzten Monate waren stressig. Ich habe als Geselle im Betrieb meiner Eltern gearbeitet, viel mit der Mannschaft und alleine zuhause trainiert und den Werkzeugversand nach Sao Paulo vorbereitet. Der hatte es mit den Zollvorschriften und Einfuhrbestimmungen in sich. Nun ist soweit alles vorbereitet. Im Juli haben wir das Abschlusstraining als Nationalteam des Deutschen Baugewerbes in Leipzig und dann geht es los. Ich bin gespannt. Für mich ist es eine Reise ins Ungewisse! Aber zum Glück ist das für alle Teilnehmer so.

Frage: Was reizt Dich an Wettbewerben?

Rehm: Als vor einigen Jahren ein Lehrling bei uns im Betrieb den zweiten Platz bei den Deutschen Meisterschaften gemacht hat, war ich begeistert. Das hat mich für meine eigene Ausbildung motiviert. Ich wollte Innungsbester werden. Als ich im dritten Lehrjahr auf der DACH+HOLZ International in Stuttgart die Zimmerer-Europameister gesehen habe, war ich endgültig fasziniert. Das wollte ich auch mitmachen. Zwei Jahre später war ich Europameister. Nur bei der Deutschen Meisterschaften musste ich mich mit Silber begnügen, weil mir 0,3 Punkte für Gold fehlten.

Frage: Ist der Erfolg bei der EM ein Vorteil?

Rehm: Ich denke ja, weil ich einen internationalen Wettbewerb mit all der Aufregung erlebt habe. Aber bei der WM ist manches anders, u.a. dürfen wir Maschinen benutzen. Aber ich weiß recht gut, was auf mich zukommt. Ich war zum Glück bei WorldSkills 2013 in Leipzig als Zuschauer dabei.
Frage: Nach der Nominierung für die WM im Januar hast Du gesagt, dass Du Weltmeister werden willst! Ein großes Ziel?

Rehm: Wer antritt, will gewinnen. Das ist im Sport so und bei Berufswettbewerben nicht anders. Ich bin ehrgeizig. Was ich will, setze ich durch! Das fing beim Innungswettbewerb an. Ganz klar: das Ziel ist das Podest. Es wird ein Wechselbad der Gefühle. Wenn etwas nicht so läuft wie ich hoffe, werde ich schon mal ein wenig nervös. Dann rast die Pumpe. Aber ich kann ich mich auch wie ein kleines Kind freuen, wenn es passt. Hoffen wir das Beste – wie wir im Team immer sagen.

Frage: Und nach der WM?

Rehm: Die Zeit im Team ist dann leider zu Ende. Ich besuche ab September 2015 die Meisterschule in München und mache die Ausbildung zum Bautechniker.



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