Kultur und Fachtechnik lockten Zimmerer und Dachdecker nach Weimar

Der Mix aus Fachtechnik, Polittalk und Aspekten der Unternehmenskultur mit Lebensqualität im Betrieb, Motivation und Gesundheitsförderung sowie nicht zuletzt die Bauhauskultur führte über 450 Zimmerer und Dachdecker aus ganz Deutschland zum Bundeskongress 2009 nach Weimar. Dort veranstalteten der Bund Deutscher Zimmermeister und der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) Anfang Mai 2009 bereits zum dritten Mal gemeinsam ihre jährliche Zusammenkunft.

An der Eröffnungsveranstaltung des Bundeskongresses nahm der Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit, Prof. Dr. Christian C. Juckenack, teil. Er bezeichnete die derzeitige wirtschaftliche Situation als große Herausforderung für den Mittelstand in Deutschland. Im Namen der thüringischen Landesregierung forderte er die Holz- und Dachbauunternehmer auf, sich selbstbewusst gegen die landläufigen Vorstellungen zum Unternehmertum zu wehren, die mitunter in den öffentlichen Debatten sehr negativ vorgetragen werden. „Der Mittelstand ist die Basis der deutschen Wirtschaft und hat Achtung für seine Leistungen verdient, die mit persönlicher Haftung und viel Zeiteinsatz erbracht werden“.

Der BDZ-Vorsitzende Ullrich Huth erneuerte auf dem Bundeskongress seine Forderung nach stärkeren finanziellen Anreizen für Modernisierungsmaßnahmen. „Die Abwrackprämie zeigt, mit welchen geringen Mitteln Kaufentscheidungen herbeigeführt werden können. Solch ein „Zückerchen“ für private Bauherren brauchen wir als Holzbau und Dachbaubranche auch! Zwar gibt es Förderprogramme für zinsgünstige Kredite, aber Bauherren, die das Geld auf der „hohen Kante“ haben, werden benachteiligt. Dieses Geld müssen wir für wertsteigernde Investitionen locker machen. Dadurch schützen wir das Klima und stützen die Konjunktur“, so Huth.
Nach der Eröffnungsveranstaltung motivierte der Schweizer Wirtschaftswissenschaftler Beat Krippendorf die Teilnehmer mit Ausführungen zur „Lebensqualität im Betrieb“. Der Bundeskongress wurde am Nachmittag mit Vorträgen zur Unternehmenskultur und zur Fachtechnik des Zimmerer- und Dachdeckerhandwerks fortgesetzt und schloss mit einem geselligen Beisammensein mit Thüringer Bratwurst ab. Am zweiten Tag fanden Exkursionen unter dem Motto „Der Baugeschichte Weimars auf der Spur“ statt.