Presseinformation

15.12.2014

Gemeinsam sind wir stark

Timber Construction Europe beim Internationalen Holzhausbau-Forum in Garmisch-Partenkirchen

Der moderne Holzbau ist in den Städten angekommen. Dort aber sind oft Großprojekte zu stemmen. Eine Sache für Kooperationen. Wie die funktionieren, war beim Holzhausbau-Forum in Garmisch-Partenkirchen zu hören.

V. l. n. r.: Ullrich Huth, Richard Rothböck, Daniel Schmid, Heiko Seen, Dr. Bernd Haintz, Pirmin Jung, Wolfgang Aigner, Franziska Kathe, Hans Rupli Foto: Tobias Bunk / mikado

Der Holzbau erschließt neue Märkte, steht damit aber auch vor neuen Herausforderungen. „Die Projekte werden größer, insbesondere im mehrgeschossigen Holzbau und in der energetischen Sanierung“, sagte Ullrich Huth, Präsident des europäischen Dachverbandes Timber Construction Europe, zur Eröffnung des Holzhausbau-Forums beim Internationalen Holzbau-Forum Anfang Dezember 2014 in Garmisch-Partenkirchen.

„Unsere Betriebsstrukturen sind allerdings überwiegend auf Kleinprojekte ausgelegt. Daher lautet unser Motto: Gemeinsam sind wir stark“, ergänzte Huth. Dazu passten inhaltlich die Vorträge von Heiko Seen, Geschäftsführer der Holzunion, und Franziska Kathe von Fritz Kathe & Sohn, die die Firmenkooperation IETC vorstellte. Beide Vereinigungen sind jeweils als GmbH organisiert und darauf ausgerichtet, Großprojekte umzusetzen. Und doch gibt es Unterschiede: So haben die vier Gesellschafter der IETC – allesamt Holzbau-Unternehmer – ihren jeweiligen Firmensitz alle in Niedersachsen. Die Holzunion hingegen besteht aus fünf Holzbaubetrieben, die über ganz Deutschland verteilt sind.

Große Aufträge haben jedenfalls beide Vereinigungen bereits an Land gezogen: Die IETC, die seit rund zehn Jahren existiert, realisierte als Generalunternehmer zuletzt 500 Ferienhäuser im Saarland für die Gruppe Center Parcs. Und die Holzunion, die es erst seit rund einem Jahr gibt, hat eine große Aufstockung plus Sanierung der Bestandsfassade mit 4 Mio. Euro Nettoumsatz in Nürnberg übernommen.

Dass gerade bei großen Bauvorhaben eine Schnittstelle zwischen Architekten und Holzbau-Unternehmen sinnvoll ist, machte Pirmin Jung in seinem Beitrag deutlich. „Der Holzbauer kann meistens nicht sehr früh in der Planung dabei sein“, sagte der Schweizer Holzbau-Ingenieur, in dessen Büros 40 Mitarbeiter beschäftigt sind. Hier kommt nun in der Schweiz der Holzbau-Ingenieur ins Spiel, der die Anliegen der Planer und Bauherren aufnehme und sie planerisch in Holzbaulösungen umsetze. Mit der Werkstattplanung und Ausführung kommen dann später die Holzbau-Unternehmen ins Spiel. Die Holzbau-Ingenieure aber bleiben am Ball: „Wir schauen auch mit den Zimmerern auf die Baustelle, ob alles passt“, sagte Jung.

Nicht zu unterschätzen ist bei Großprojekten auch die rechtliche Seite. Das zeigte der Jurist Dr. Bernd Haintz von der Wirtschaftskammer Steiermark am Beispiel von Arbeitsgemeinschaften auf. Es stellten sich viele Fragen wie „Wer hat mit wem einen Vertrag?“ Auch dass man sein Geld rechtzeitig bekommt, ist nicht immer gesichert. So habe ein Generalunternehmer in Österreich seinen Subunternehmer nicht bezahlen wollen, weil er selbst noch kein Geld erhalten hatte. Diese Regelung habe vor Gericht jedoch nicht standgehalten, sagte Haintz. Er empfahl den Zuhörern, sich im Falle einer ARGE in jedem Fall vertraglich abzusichern.

Von ihren Erfahrungen berichteten auch Wolfgang Aigner von Meiberger Holzbau in Österreich und Daniel Schmid von Hecht Holzbau in der Schweiz. Und Hans Rupli, Präsident von Holzbau Schweiz, blickte in die Zukunft. „In der Schweiz fallen über 40 Prozent des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen im Gebäudebereich an. Hier müssen wir von der Bauwirtschaft Lösungen anbieten.“ Zum Beispiel versuche man in der Schweiz, mit Holz in den CO2-Zertifikate-Handel zu kommen.

Die Lebenszykluskosten würden in Zukunft noch wichtiger. Und die neuen Zielmärkte gelte es weiterhin zu bearbeiten. So sei in der Schweiz bereits ein Anteil von 8 Prozent im Mehrfamilienhausbau erreicht. „Wir wollen weiterhin verdichten und höher bauen“, sagte Rupli. Hierbei helfe, dass in der Schweiz in Sachen Brandschutz ab 1. Januar 2015 nicht mehr zwischen brennbaren und nichtbrennbaren Materialien unterschieden wird.

Tobias Bunk / mikado



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