Presseinformation

14.03.2017

BG BAU und Holzbau Deutschland stellten erste Ergebnisse des Runden Tisches vor

Runder Tisch „Sichere Bauprozesse im Zimmererhandwerk“ erarbeitet Maßnahmen zur Senkung des Unfallgeschehens

Sichere Bauprozesse im Zimmererhandwerk – an diesem Punkt ziehen die BG BAU und Holzbau Deutschland seit längerem gemeinsam und verstärkt an einem Strang, um mehr Sicherheit im Zimmerer- und Holzbauhandwerk zu erreichen. Erste Ergebnisse des Runden Tisches „Sichere Bauprozesse im Zimmererhandwerk“ wurden Anfang März 2017 öffentlich auf der Internationalen Handwerksmesse (IHM) in München vorgestellt. Das erfolgte auf einem Stand der Zimmerer-Innung München, wo ein eigens konzipierter, begehbarer Dachstuhl aufgestellt war. Jeder Interessierte konnte den Dachstuhl gesichert begehen und so den Beruf des Zimmerers am Dach hautnah und absturzsicher erleben.

Auf dem Stand wurden die ersten Prototypen der leichten Plattformleiter vorgestellt. Da 50 % aller schweren und schwersten Absturzunfälle mit Leitern passieren, arbeitet der Runde Tisch, bestehend aus Vertretern der BG BAU und der Verbände des Holzbaus sowie Holzbauunternehmern, unter anderem an einer Weiterentwicklung der Leiter in Punkto Sicherheit. „Ich freue mich, dass wir nun erste Ergebnisse vorstellen konnten. Die neue Plattformleiter ist sicherer als bisher übliche Anlege- und Stehleitern und vielfältig einsetzbar. Ich bin daher sehr optimistisch, dass wir mit ihr weniger Absturzunfälle haben werden“, so Erwin Taglieber, Holzbauunternehmer aus Oettingen in Bayern und Mitglied des Runden Tisches „Sichere Bauprozesse im Zimmererhandwerk“.

Die leichte Plattformleiter wiegt maximal 15 Kilo und ist ab Sommer 2017 als Arbeitsschutzprämie über die BG BAU bestellbar (http://www.bgbau.de/praev/arbeitsschutzpraemien). Sie ist eine von fünf Maßnahmen, die die BG BAU unter dem Kampagnendach „Wir zimmern sicher – die Initiative für den Holzbau“ erarbeitet und vorstellt (www.bgbau.de/wirzimmernsicher).

Eine weitere Maßnahme ist die Entwicklung von speziellen Produkten und Verfahren für Holzbauarbeiten. „Dazu gehören mobile horizontale Lifeline-Systeme mit integrierten Schockabsorbern und Sicherungsmaßnahmen unter Verwendung von stillgesetzten Kränen als Anschlagpunkt. Hier bin ich mir sicher, dass wir gemeinsam noch viel Praxisgerechtes herausarbeiten können, was im Holzbau- und Montagebetrieb leicht umsetzbar ist“, so Dr. Marco Einhaus von der BG BAU. Die weiteren drei Maßnahmen sind der Bereich der Vormontage auf dem Boden, kleinformatige Schutznetze und Anschlagseinrichtungen für Holzbauarbeiten.

Damit Zimmerer- und Holzbauunternehmen das Thema Arbeitssicherheit auch ihren Kunden vermitteln können, präsentierte Peter Aicher, Vorsitzender von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, drei Musteranschreiben. Sie richten sich an private Bauherren, öffentliche Auftraggeber und Architekten. „Der Kostendruck beim Bauen darf nicht zu Lasten der Sicherheit am Bau gehen. Keinesfalls darf auf notwendige Unfallverhütungsmaßnahmen verzichtet werden“ so Aicher. „Natürlich müssen und wollen wir kostenbewusst Bauen und stellen uns mit unseren sorgfältig kalkulierten Angeboten dem Wettbewerb, aber eben nicht zu Lasten der Sicherheit“. Diese Musterschreiben sind unter Praxishilfen auf der Kampagnenseite „Absichern statt Abstürzen“ (www.absichern-statt-abstuerzen.de) zu finden.



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